Thursday, April 2, 2009

Das Leben im Dorf

Das Leben hier im Dorf ist total spannend und abwechslungsreich. Wir leben bei Prabhu Kumar unserem Gast-apa, seiner Frau, der Schwiegermama und den 2 Soehnen, Rohith und das 1 1/2-monatige Baby, das noch ohne Namen in der Gegend rumschreit. In Indien gibt man den Babys naemlich erst nach einem Jahr einen Namen!

Wir haben zu dritt einen Schlafraum, ein "Wohnzimmer" und ein "Badezimmer" mit einem Eimer als Dusche zur Verfuegung. Das Klo, also ein Wellblechhaeuschen mit franzoesischem Loch im Boden, befindet sich draussen im Garten. Es ist immer noch eine grosse Kunst, herauszufinden, wierum man sich denn am besten ueber das Loch hockt.

Gegessen wird entweder drinnen im Wohnzimmer auf Bastmatten oder draussen auf der Terrasse vor dem Haus im Schneidersitz mit den Haenden. (Allerdings wohlbemerkt nur mit der rechten Hand, die rechte kommt dann als indisches Toilettenpapier zum Einsatz!) Fuer die Inder ist das Essen, und vor allem die Menge, sehr, sehr wichtig. Wir drei schaffen noch nicht mal gemeinsam soviel, wie ein Inder alleine essen kann.

Oft werden wir auch von Nachbarn, Verwandten, oder anderen Indern, die wir auf der Strasse treffen zum Essen eingeladen, wo uns dann Unmengen an leckerem Reis mit scharfen Sossen auf unsere Teller geschaufelt werden.

Das ganze Verhaeltnis hier im Dorf mit unseren Nachbarn und Prabhus Familie ist total herzlich und freundlich. Hier ist immer Fullhouse mit Kindern, die uns Taenze und Yoga beibringen, mit anderen Indern, die nur mal schnell Hallo sagen wollen oder mit Kuehen, Ziegen, Hunden, Huehnern, Schweinen, die in unserem Vorgarten in der Gegend herum stehen. Schaut man sich von unserer Terasse vor dem Haus aus die Umgebung an, so kann man manchmal Frauen mit bunten Saris Waesche waschen sehen, kleine bunte Haeuser mit Wellblechdach, Kinder die winken und duenne Strommasten mit nem Chaos an Verkabelungen. Ausserdem noch ein paar gruene Baeume zwischen ganz viel Muell auf dem Boden, TuckTucks, oben genannte Tiere oder auch Prabhu, der gerade auf seinem Motorrad angeduest kommt und uns einsammelt um uns zu dritt oder viert auf dem Mopped durch den chaotischen Stadtverkehr irgendwohin mitzunehmen.

Er kuemmert sich total toll um alles und sein Lieblingssatz ist “Schaun wir mal, kein Problem, kriegen wir schon alles hin” und damit hat er auch immer Recht.
Auch Prabhus Familie versorgt uns wo sie nur kann. Wenn wir nicht gerade Henna auf die Haende aufgetragen bekommen oder uns Saris angepasst warden, dann bringen sie uns durch ihren tollen Humor zum lachen. Vor allem unsere beiden “Omis” haben nur Quatsch im Kopf und es macht total Spass mit ihnen rumzualbern.

Je mehr indische Accessoires wie Punkte, Armreifen, Nagellack, den uns unser exklusiver Nageldesigner namens Prabhu auftraegt, Ohrringe und Saris wir verpasst bekommen, desto schoener werden wir… sagen zumindestens die Inder (-:
Allerdings stoert es sie sehr, dass unsere Hautfarbe in rot und braun wechselt, viele Pickel bekommen und Mueckenstiche. Am liebsten haetten sie uns doch so schoen weiss wie wir angekommen sind (-;

Ein paar Worte Tamil haben wir auch schon gelernt. Allerdings sind wir immer die Attraktion, wenn wir Tamil sprechen und alle lachen sich kaputt….Wer weiss was sie uns da beigebracht haben…

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