Thursday, April 2, 2009

Projekt Grundschule

Kolar Gold Fields (KGF) ist ein ehemaliges Goldminengebiet. Als die Minen vor 8 Jahren geschlossen wurden verloren hier fast alle ihre Arbeitsstelle, darum herrscht grosse Armut. Alle, die es sich trotzdem irgendwie leisten koennen, schicken ihe Kinder auf Privatschulen.
Die restlichen Kinder sind auf Staatliche Schulen angewiesen. In einer solchen Grundschule helfen wir!
Morgens fahren wir mit dem fahrrad zur Schule und warden immer mit grossen “Hi!” und “Good Morning!” von den 5 – 13-jaehrigen empfangen. Es gibt insgesamt ungefaehr 50 Schueler, aber wir wissen es nicht genau, weil –warum auch immer- nie alle Kinder da sind.
Die Schule geht von der 1. bis zur 6. Klasse, wobei 1.+2., 3.+4., 5.+6. jeweils zusammen unterrichtet werden. Es werden 1 Schulleiterin, 4 Lehrerinnen und 2 Koechinnen beschaeftigt. Ausser Sonntags gibt es jeden Tag Unterricht und auch Mittagessen, auf welches viele der Kinder angewiesen sind.
Die ersten paar Tage haben wir vor allem beobachtet. Dabei, und durch Gespraeche mit den Lehrerinnen, wurden uns einige Probleme bewusst:
Den Eltern scheint nicht sehr viel daran zu liegen, ihre Kinder in Sachen Bildung zu foerdern. So kommen die Kleinen mit zerrissener Kleidung, Laeusen in den Haaren und fehlenden Arbeitsmaterialien zur Schule. Vor den Laeusen haben wir, vor allem Lisa, ziemliche Angst ;)
Durch diese Umstaende sind die Lehrerinnen nicht allzu motiviert. In einigen Punkten versuchen sie wirklich, etwas zu verbessern und z.B. “schwierige Faelle” einzeln zu foerdern.
Aber wir waren doch schockiert zu sehen, wie die Kinder auf sich allein gestellt sind wahrend die Lehrerin regelmaessig eine halbe Stunde zu spaet kommt und sich dann mit Kollegin oder Koechin ueber den neuesten Sarikauf unterhaelt.
Es ist zwar bald Ferienbeginn und die Stoffe sind allesamt durchgenommen, aber das ist noch lange kein Grund fuer die Lehrerin, sich mitten im Satz vom Handy unterbrechen zu lassen und dann tatsaechlich zu telefonieren, wahrend die Kinder ratlos vor ihren gerade geoeffneten Buechern sitzen. Aus Langeweile fangen sie dann an, den Text abzuschreiben oder Bloedsinn zu machen.
Der unterricht laeuft hauptsaechlich frontal ab, das meiste wird einfach nur auswendig gelernt. Die Lehrkraefte halten sich von ihren Schuetzlingen eher distanziert und schlagen sie “wenn noetig” auch mal mit dem Stock auf die Hand.
Auch am Gebaeude fehlt es an einigem: Erst seit wenigen Tagen gibt es eine Wasserleitung (die wir mit unseren Spendengeldern bezahlen konnten). Bald warden die Kinder also nicht mehr hinterm Huegel aufs Klo gehen muessen und koennen sich vor dem Essen die Haende waschen. In den Klassenraeumen sind Baenke und Tische nur spaerlich vorhanden, ein Raum zum Essen fehlt voellig usw.
Um diese und weitere Reparaturarbeiten und Anschaffungen moechten wir uns ab dem Ferienbeginn am 10. April kuemmern.
Bisher galt unsere Aufmerkamkeit den Kindern. Wir spielen ganz viele Spiele, singen Lieder und basteln. Fuer die kommenden Tage planen wire in Hygieneprojekt.
Leider ist der geplante Englischunterricht nicht umsetzbar, da der Staat Karnataka vorschreibt, dass Englisch in den staatlichen Schulen so richtig erst ab der 7. Klasse unterrichtet wird. Bisher lernen die Kinder nur einzelne Woerter und Ausdruecke auswendig. Dadurch ist die Kommunikation mit ihnen nicht sehr einfach. Aber wenn man gemeinsam spielt und lacht ist die Sprache ja nur Nebensache :)

5 comments:

  1. Liebe Desi und die anderen taperen Mädchen,
    ich bin sehr bewegt von Eurem Leben, dort in der Ferne, so einfach glücklich.
    Weiter noch viel Erfolg und Gott behüt' Euch.
    Peter Valenta
    valenta.cnc@web.de

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  2. hallo mädels ich wollte mal fragen was ihr für ein visum beantragt habt?Benötige ich ein arbeitsvisum oder ein touristenvisum?da ich ja auch bald die reise antreten werde:)
    wünsche euch noch viel spaß
    liebe grüße maria

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  3. hallo ihr drei. dass mit dem visum würde mich auch interessieren, insb., weil der visa-dienstleistungs-mitarbeiter (igcs hamburg) für das konsulat gesagt hat, das es u.a. irgend eines registers ("trade-/handelsreg."?, oder eines auszugs daraus? - kann mich irren) der partnerorganisation/einrichtung in indien für den visumsantrag bedürfe. Ersuchen solle man nach einem "entry-visa", das für den vorauss. zeitraum des auslandsaufenthalts ausgestellt werden würde. wäre nett, wenn sich jemand melden und mir (und maria ;)) helfen könnte, da ich keine email-adresse von euch finden konnte. meine ist: magni.ofi-01@online.de
    dankeschön und liebe grüße,
    felix

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  4. moin ihr 3,

    die jojo hat gerade eine mail von prabhu an die erste indien-truppe (also auch an mich) weitergeleitet. ich muss gestehen, dass ich mir jetzt euren blog das erste mal angeschaut hab. naja, abwarten macht schöner gelle. war bei rapunzel auch so.
    jetzt hab ich zwar zweifel, dass ihr das hier noch lest, während ihr in indien seid (glaube, meine letzte mail hab ich irgendwann nach anderthalb monaten geschrieben) - trotzdem wünsch ich euch noch eine schöne zeit. tips und ratschläge verkneif ich mir einfach. ich hab nämlich keine ahnung!

    liebe grüße
    stephan

    ps: lisa, hör auf, dem prabhu mails zu schreiben. genau deswegen lesen die sich sonst immer so scheiße^^

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  5. ich werd zum mails schreiben gezwungen :D
    hab ich schon gesagt, dass es viel cooler ist wenn er die schreibt, aber es sagt:"Kannst du machen. Geht das schneller!" :)
    Also Prabhu ist wirklich der coolste!

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